Die von Prof. Götz W. Werner und seiner Ehefrau Beatrice Werner gestiftete Professur soll der Erforschung des bedingungslosen Grundeinkommens dienen und der öffentlichen Debatte profunde wissenschaftliche Ergebnisse liefern bis hin zur Implementierung des BGE.
Damit möchte Götz W. Werner auch eine innovative Anknüpfung ermöglichen an die Tradition des Ordoliberalismus an der Universität Freiburg, der ein wissenschaftlicher Ausgangspunkt für die Einführung der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland war.

Die feierliche Vertragsunterzeichnung der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie fand am 21. Mai 2019 im Rektoratsgebäude der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg statt. Inhaber der Namensprofessur ist Prof. Dr. Bernhard Neumärker, Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie der Universität Freiburg.

Prof. Dr. Dr. Hans-Jochen Schiewer, Rektor der Universität Freiburg, sagte in seiner Festrede:
«Kein anderer Unternehmer in Deutschland hat das bedingungslose Grundeinkommen so konsequent gedacht und so nachdrücklich angeregt wie Götz Werner. Es steht in der Tradition des Ordoliberalismus, der Freiburger Schule der Wirtschaftswissenschaft, für dieses Modell einen Ordnungsrahmen zu entwickeln: Ihr Begründer Walter Eucken sah die Hauptaufgabe der Wirtschafts- und Sozialpolitik in der Errichtung einer ‚funktionsfähigen, dauerhaften und menschenwürdigen Ordnung‘ von Wirtschaft und Gesellschaft. Wir sind daher hoch erfreut und dankbar angesichts der großen Chance, die uns die dm-Stiftung eröffnet, mit ihrer Hilfe weitere wegweisende Forschungsbeiträge zu der Frage zu leisten, wie sich ein wirtschaftlich und sozial nachhaltiges Zusammenleben für alle Menschen organisieren lässt.»

Prof. Götz W. Werner, Gründer von dm-drogerie markt, betonte: «Unsere Arbeitswelt hat sich in den letzten zehn, fünfzehn Jahren grundlegend verändert. Um die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können, müssen wir Arbeit und Einkommen trennen und Arbeit als schöpferische Tätigkeit anerkennen. Der archimedische Punkt ist die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Die Forschung an der Universität Freiburg wird entscheidende wissenschaftliche und gesellschaftspolitische Impulse für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens liefern.»

Prof. Dr. Bernhard Neumärker bestätigte: «Das Grundeinkommen eröffnet ein enormes Betätigungsfeld für einen Neuen Ordoliberalismus, der die einseitige Orientierung auf Erwerbsarbeit und Wettbewerbswirtschaft, die den gegenwärtig dominierenden Wirtschaftsliberalismus kennzeichnet, in Frage stellt und stattdessen die kreative und erholende Freizeit, die unentgeltliche Arbeit – etwa in der Pflege Angehöriger – und den Sinn für gemeinnützige Arbeit viel stärker in den Fokus rückt.»