Miriam Laker-Oketta: Basic Income and its role in addressing climate change and biodiversity loss

In diesem spannenden und lebendigen Vortrag von Miriam Laker-Oketta – Forschungsdirektorin von GiveDirectly, dem weltweit größten Grundeinkommensprojekt – geht es um die Frage, welche Rolle das Grundeinkommen beim Kampf gegen den Klimawandel und für den Erhalt der Artenvielfalt spielt.

Miriam Laker-Oketta gibt einen ebenso lebensnahen wie lebenspraktischen Einblick in ihr reiches Erfahrungswissen, indem sie zeigt, welchen Unterschied ein Grundeinkommen für die Menschen und ihr Verhalten tatsächlich macht und wie sich dies auf Klimaschutz und Artenvielfalt auswirkt. GiveDirectly ist mittlerweile in 11 Ländern aktiv, Miriam Laker-Oketta konzentriert sich in ihrem Vortrag jedoch auf Uganda, mit einigen Querverweisen auf Kenia, Ruanda und den Kongo.

Nach einer kurzen Einführung zur Person von Prof. Sonny Mumbunan (Universität Indonesien) und einer Einführung ins Thema von Miriam Laker-Oketta folgt eine spontane Publikumsbefragung, bei der die eine Hälfte des Auditoriums Vorschläge macht, warum ein Grundeinkommen für Klima und Artenvielfalt förderlich sein könnte, während die andere Hälfte Bedenken gegenteiliger Art vorbringt. Danach präsentiert Frau Laker-Oketta ihre erstaunlichen Forschungsergebnisse und deckt dabei auch die häufig anzutreffende Doppelmoral sowie die lebensfremden Forderungen gegenüber afrikanischen Ländern auf. Was den Vortrag zu einem Erlebnis macht, ist nicht nur Miriams Laker-Okettas Freude an der Forschung, sondern auch der Praxisbezug ihrer Darstellung und die weitreichenden Konsequenzen, die ihre Ergebnisse mit sich bringen. Nach dem Vortrag kommen im Plenumsgespräch Grundeinkommensforschende sowie Aktivistinnen und Aktivisten aus verschiedenen Ländern mit Fragen zu Wort. Frau Laker-Oketta bezieht Stellung, indem sie bloße Vermutungen durch konkrete, belastbare Erfahrungswerte korrigiert, offene Forschungsfragen eruiert und wichtige neue Fragen aufwirft.

(Film, 80 Min., Enno Schmidt)

FRIBIS-Mitarbeiter Patrick Brown und Tobias Jäger im neuen enorm-Magazin zum Thema Grundeinkommen

Die neue Oktober/November-Ausgabe des enorm-Magazins, das über gesellschaftlichen und ökologischen Wandel berichtet, ist ganz dem Thema Bedingungsloses Grundeinkommen gewidmet. Auf 38 Seiten befasst sich das Magazin mit verschiedenen Aspekten rund um das BGE – und auch das FRIBIS ist mit von der Partie. Patrick Brown vom FRIBIS-Team Basic Income for Peacebuilding stellt die von ihm organisierte Machbarkeitsstudie aus Nordirland vor, und der Teamkoordinator Tobias Jäger spricht über das Projekt WEF_FABI in Namibia.

Interview mit Bernhard Neumärker zu den Freiburger Thesen in der UNIversalis-Zeitung

Im Sommer 2022 organisierte das FRIBIS eine Masterclass zum Bedingungslosen Grundeinkommen, die unter Leitung des Politologen Prof. Claus Leggewie stattfand. Als Ergebnis hielten die Teilnehmenden 10 Thesen zum Grundeinkommen fest. Nun hat die UNIversalis-Zeitung (Kulturjoker) Prof. Bernhard Neumärker zum Interview gebeten, um einige der Thesen mit ihm im Detail zu besprechen. Hier erfahren Sie mehr.

Alexander Spermann spricht auf Phoenix über Bürgergeld und Basisgeld

Der Ökonom, Arbeitsmarktforscher und Leiter des FRIBIS-Basisgeld-Teams Prof. Dr. Alexander Spermann hat am 24.11.2022 auf Phoenix ein Interview zum Bürgergeld gegeben.

Er meint, dass das Bürgergeld seinen Namen verdiene. Zwar bliebe die grundsätzliche Systematik von Hartz-IV erhalten, dennoch gäbe es auch substanzielle Neuerungen. Außerdem kommt er auf das Konzept des Basisgelds zu sprechen und erklärt die Vorteile dieses Ansatzes.

Stichwort „Bürgergeld“: Brauchen wir ein neues Menschenbild und eine neue Solidarität? Prof. Dr. Bernhard Neumärker im Interview mit Enno Schmidt

Die Einführung des Bürgergelds ist auf Kritik aus verschiedenen Lagern gestoßen. Die einen wollen darin ein verstecktes Grundeinkommen sehen, das die Anreize zur Aufnahme einer Arbeit verringere. Die anderen sehen im Begriff „Bürgergeld“ lediglich cleveres Marketing: es klinge menschlicher als „Hartz IV“, ändere aber nichts an den bestehenden sozialstaatlichen Problemen.

Im Interview mit Enno Schmidt bezieht Prof. Dr. Bernhard Neumärker Stellung zu diesem Meinungsstreit. Er erklärt, warum die gegenwärtige Debatte um das Bürgergeld einen Rückschritt im BGE-Diskurs darstellt, warum das BGE nicht nur Armen und Arbeitssuchenden helfen würde, sondern allen Menschen in Krisensituationen – und weswegen wir ein neues Menschenbild und ein anderes Solidaritätsverständnis brauchen.

Donnerstag, 01. Dezember 2022 – Abendvortrag von Prof. Dr. Michael Opielka: „Soziale Nachhaltigkeit durch Grundeinkommen? Garantismus und Ordoliberalismus aus soziologischer Perspektive“

Am Donnerstag, dem 01. Dezember 2022, hält der Soziologe Prof. Dr. Michael Opielka einen Abendvortrag zu „Soziale Nachhaltigkeit durch Grundeinkommen? Garantismus und Ordoliberalismus aus soziologischer Perspektive“.

Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr c.t.

Ort: KG 1, HS 1015, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Zur Person: Siehe persönliche Webseite.

Abstract zum Vortrag: Die Einführung eines Grundeinkommens würde die Grundlagen der Arbeitsgesellschaft des Wohlfahrtskapitalismus verändern. Sie nährt die Hoffnung auf eine sozial nachhaltige Ordnung, die mit weniger Wachstum und mehr Lebensqualität punkten kann. Sie macht aber auch Angst, dass ohne Wachstumsanreize und Erwerbsarbeitszentrierung der gesellschaftliche Zusammenhalt gefährdet wird. Im Vortrag soll dieses eminente Problem aus zwei ordnungspolitischen Perspektiven diskutiert werden, der Perspektive von Garantismus und Ordoliberalismus. Beide haben auf den ersten Blick viel gemeinsam, vor allem die Regelbasierung von Marktprozessen. Sie unterscheiden sich aber auch nicht unerheblich in Menschen- und Gesellschaftsbild. Der mögliche Beitrag des Grundeinkommens zu Sozialer Nachhaltigkeit bildet dabei eine Arena, auf der diese grundsätzlichen Fragen praktisch werden und damit einen notwendigen Diskurs anregen können.

Breite Diskussion anlässlich des Artikels von Dirk Farke zum Grundeinkommen

In seinem Artikel für das Online-Magazin Telepolis erklärt Dirk Farke, warum der das BGE für einen richtigen Ansatz innerhalb der falschen Krisenökonomie hält. Dabei äußert er sich auch zu den 10 Freiburger Thesen zum Grundeinkommen, die das FRIBIS gemeinsam mit dem Politologen Claus Leggewie entwickelt hat. Mit über 200 Beiträgen in der Kommentarsektion löste der Artikel eine rege Debatte aus.

Sammelband zur FRIBIS-Jahrestagung 2021 erscheint: Financial Issues of a Universal Basic Income (UBI)

2021 fand in Freiburg die erste FRIBIS-Jahrestagung statt, die sich dem Thema „Financial Issues of a Universal Basic Income“ widmete. Nun ist der englischsprachige Sammelband im LIT Verlag Berlin erschienen, den Bernhard Neumärker gemeinsam mit Jessica Schulz herausgibt.

Klappentext: “The first annual FRIBIS conference in October 2021 aimed to take into account the growing economic interest in financial issues in basic income research. After all, research on Unconditional Basic Income is significantly influenced by this development of monetary policy issues and, in turn, contributes just as influentially to the discussion. In addition to the economically focused main sessions, the two-day conference also included parallel sessions of other FRIBIS teams, in which prominent guests of the basic income discourse presented and discussed together with the interdisciplinary and international teams and members of FRIBIS.”

Bibliografische Infos:

  • ISBN: 978-3-643-91512-2
  • Seiten: 344
  • Bindung: Broschiert
  • Preis (Print): 19,90
  • Preis E-Book Download: 14,90

Hier klicken, um zur Homepage des Verlags zu gelangen

Über den Herausgeber und die Herausgeberin

Bernhard Neumärker ist Direktor und Lehrstuhlinhaber der Götz-Werner-Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie und leitender Gründungsdirektor des FRIBIS.

Jessica Schulz promoviert am FRIBIS in den Erziehungswissenschaften und ist als Mitarbeiterin für das Publikationsmanagement zuständig.

Dienstag, 15. November 2022 – Abendvortrag von Dr. Manuel Franzmann: „Das BGE als Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von (bildender) Muße“

Am Dienstag, dem 15. November 2022, hält der Sozialwissenschaftler Dr. Manuel Franzmann einen Abendvortrag zu „Das bedingungslose Grundeinkommen als Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von (bildender) Muße“.

Zeit: 18:00 – 20:00 Uhr c.t.

Ort: KG 1, HS 1015, Platz der Universität 3, 79098 Freiburg

Zur Person: Siehe persönliche Webseite: https://www.manuelfranzmann.de/

Abstract zum Vortrag: Es gibt zahlreiche Charakterisierungen des BGEs (manche mit empirischem Teil, andere nicht). Die meisten beziehen sich auf einen bestimmten gesellschaftlichen Problemkomplex und versuchen zu bestimmen, was es diesbezüglich bedeuten würde. Über die Jahre ist so ein großer Reichtum an Aspekten deutlich geworden, der den universalistischen Charakter des BGEs hat anschaulich werden lassen. Dieser resultiert aus den Autonomiegewinnen, die es Individuen in unterschiedlichsten Lebenskonstellationen und -situationen verschaffen würde (nichts hat einen universalistischeren Charakter als Autonomie). Um diesen Kern des BGEs sozialwissenschaftlich-theoretisch näher zu bestimmen, reicht der Autonomiebegriff nicht aus. Dafür ist er zu abstrakt. Ebenso wenig eine Bestimmung ex negativo, wie sie in der Aussage zu finden ist, ein BGE verschaffe „die Möglichkeit, Nein zu sagen“ (zu ausbeuterischen Formen von Erwerbsarbeit, generell zu einschränkenden Sozialbeziehungen). Kandidat für eine angemessene positive Bestimmung ist der Mußebegriff, mit dem sich formulieren lässt, dass ein BGE auf eine Demokratisierung der sozialstrukturellen Verfügbarkeit von Muße hinausliefe. Muße ist die zentrale Ausgangsbedingung für genuine Bildungsprozesse im Sinne von Wilhelm von Humboldt, der im Zuge der Bologna-Reformen bezeichnenderweise weitgehend in Vergessenheit geraten ist und durch intellektuell wie empirisch ausgesprochen flache, meist aus der Psychologie gelieferte Lern- und Kompetenztheorien ersetzt worden ist. Die Demokratisierung der Verfügbarkeit von Muße würde Individuen genuine Bildung über die gesamte Lebensspanne ermöglichen, was vor dem Hintergrund des dynamisierten Strukturwandels eine besondere Relevanz erhält. Allerdings hängt hier viel davon ab, wie man den Mußebegriff sozialwissenschaftlich versteht. Grenzt man ihn von kontemplativer Reflexivität, Entspannungspraktiken u.ä. nicht deutlich ab, wird er analytisch wertlos und sind Missverständnisse vorprogrammiert.