Basic Income for Nature & Climate

Grundeinkommen für Natur und Klima (BINC)

Das FRIBIS-Team „Grundeinkommen für Natur und Klima“ (BINC) möchte die Verbindungen zwischen Grundeinkommen, Naturschutz und KIimawandel untersuchen. Ziel ist es, einen neuartigen und realisierbaren Ansatz zur Bewältigung der sozialen und ökologischen Herausforderungen zu entwickeln, die mit dem Klimawandel und dem Verlust der Biodiversität einhergehen.

Grundeinkommen, Klimawandel und Biodiversität in Indonesien

BINC untersucht insbesondere das Potenzial Indonesiens, durch seine Wälder in Indonesisch-Guinea (Tanah Papua) einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Fortbestand dieser außerordentlich biodiversen Wälder ist nicht nur für seine Bewohnerinnen und Bewohner überlebenswichtig, sondern insofern von globaler Bedeutung, als diese Wälder als natürliche Kohlenstoffspeicher fungieren. Die Region verdient daher unsere besondere Aufmerksamkeit. Um eine nachhaltige Nutzung der Waldressourcen zu ermöglichen und gleichzeitig alternative Entwicklungspfade er eröffnen, bedarf es allerdings finanzieller Anreize für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Region. Dem Grundeinkommen könnte dabei als Finanzierungsmechanismus eine zentrale Funktion zukommen.

Das Grundeinkommens-Modell in Tanah Papua

Das „Basic Income Lab des Research Center for Climate Change“ (RCCC UI) der Universität Indonesia hat ein konkretes Konzept entwickelt, wie ein Grundeinkommensmodell in Verbindung mit Naturschutz aussehen könnte. Das Modell basiert auf der Mobilisierung finanzieller Mittel, die durch die Bewertung der vorhandenen Kohlenstoffvorräte in den Wäldern generiert und in Form von Dividenden über eine so genannte “Forest Carbon Dividend“ (FCD) ausgeschüttet werden sollen. Alle qualifizierten Einwohner der Provinzen Papua und West Papua sollen eine regelmäßige Dividendenzahlung in Form von Bargeld erhalten. Wir gehen davon aus, dass ein solches Grundeinkommensmodell Anreize für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung schafft und die lokale Bevölkerung dafür belohnt, einen der wichtigsten Wälder weltweit zu erhalten. Außerdem würde ein solches Modell dazu beitragen, eine soziale Infrastruktur in Tanah Papua zu schaffen, wo die Armut in ganz Indonesien bislang am größten ist.

Der Beitrag des FRIBIS

„Grundeinkommen für Natur und Klima“ eine Gemeinschaftsinitiative von FRIBIS und RCCC UI (Universität Indonesia), unterstützt von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Im FRIBIS werden Untersuchungen durchgeführt, die sich mit der Umsetzbarkeit einer Klimadividende in Tanah Papua beschäftigen und deren mögliche Auswirkungen auf verschiedene Bereiche des sozialen und persönlichen Lebens der Menschen untersuchen. Das FRIBIS stellt wissenschaftliches Fachwissen und finanzielle Unterstützung zur Verfügung und fördert den politischen Dialog über das Grundeinkommensprojekt auf internationaler Ebene. Langfristig soll ein mehrjährig angelegtes Grundeinkommens-Pilotprojekt durchgeführt werden.

Mehr über „Grundeinkommen für Natur und Klima“ erfahren Sie hier:

First Basic Income for Nature and Climate report here [videos, available in Indonesian only].

Research Team

Dr. Sonny Mumbunan
ist Wirtschaftswissenschaftler am Forschungszentrum für Klimawandel der Universität von Indonesien (RCCC UI). Er ist der Gründer des Basic Income Lab unter dem RCCC UI, einem neuen Labor, das die wissenschaftliche Diskussion über ein Grundeinkommen für Natur und Klima in Indonesien anführt. Sonny ist außerdem leitender Wirtschaftswissenschaftler beim World Resources Institute (WRI) Indonesia, wo er die Länderarbeit für die New Climate Economics koordiniert. Er schrieb seine Dissertation am Wirtschaftswissenschaftlichen Institut des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und promovierte zum Dr.rer.pol. an der Universität Leipzig, Deutschland. Sonny lebt in Jakarta, Indonesien, und ist aktives Mitglied der International Society for Ecological Economics (ISEE) und der Indonesian Academy of Young Scientists (ALMI).
Er lebt in Jakarta, Indonesien.

Gudrun Kaufmann
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert und war Geschäftsführerin des FRIBIS. Darüber hinaus ist sie Koordinatorin des „Sanktionsfrei“-Teams sowie des noch im Aufbau befindlichen Teams „Tanah Papua Basic Income for Climate and Nature (Indonesien)“. Ihre Hauptinteressen liegen auf Narrativen in der Ökonomik, Care Economics, Commons und Sozialpolitik in der ordoliberalen Tradition der Freiburger Schule.

FRIBIS Team Koordinatorin

Niharika Jaokar
studiert derzeit Volkswirtschaftslehre (M.Sc.) an der Universität Freiburg. Sie ist Teamkoordinatorin des “Basic Income for Nature and Climate” (BINC) Teams und Mitglied des “Social Contract and New Ordoliberalism” (SoCoBis) Teams. Sie arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei FRIBIS. Sie unterstützt die Teams SoCoBis und WEF_FABI bei der Kodierung von Experimenten des Social Contract Laboratory (z-Tree) und bietet zusätzliche Unterstützung für andere Teams bei ihren Experimenten.
Lebt in Freiburg i.Br., Deutschland.

Kontakt: niharika.jaokar@fribis.uni-freiburg.de

Transfer Team

Georg Buchholz
ist der Programmdirektor des Programms für Wälder und Klimawandel (FORCLIME) in Indonesien, das von der GIZ und dem indonesischen Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft durchgeführt wird. Er lebt derzeit in Jakarta, Indonesien, und unterstützt die Politikentwicklung im Bereich Wald und Klimawandel auf nationaler und subnationaler Ebene, einschließlich öffentlicher Finanzierungsoptionen für die Reduzierung von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD+) und Naturschutz. Er ist Absolvent der Fakultät für Forstwirtschaft in Freiburg, Deutschland, und aktives Mitglied des Basic Income Earth Network (BIEN) und des Deutschen Forstvereins.
Er lebt in Jakarta, Indonesien.

Christopher Eichhorn
ist Berater für nachhaltige Waldbewirtschaftung (SFM) im FORCLIME-Projekt in Indonesien, das von der GIZ und dem indonesischen Ministerium für Umwelt und Forstwirtschaft (MoEF) durchgeführt wird. Er lebt derzeit in Jakarta und unterstützt das Projekt im Bereich der Wald- und Klimapolitik auf nationaler und subnationaler Ebene, mit dem Schwerpunkt auf der indonesischen FOLU Net Sink 2030 Strategie. Zuvor arbeitete er an wald-, klima- und landnutzungsbezogenen Themen in Lateinamerika und Afrika. Sein akademischer Hintergrund liegt in den Bereichen internationale Forstwirtschaft, GIS und Fernerkundung sowie ländliche Entwicklung.
Er lebt in Jakarta, Indonesien.
Hannes Mehrer
studierte Psychologie und Neurowissenschaften in Hamburg, Philadelphia und Maastricht. Er promovierte in Computational Neuroscience an der University of Cambridge. Er ist einer der Koordinatoren der Arbeitsgruppe Grundeinkommen der deutschen Grünen Partei und des Grünen Netzwerks der UBI-Unterstützer. Er ist außerdem Redakteur des Magazins “European Green Perspectives on Basic Income”, das Grundeinkommensexperten aus ganz Europa mit einer Sammlung von Artikeln zusammenbringt, die verschiedene Aspekte der Grundeinkommensdebatte beleuchten.
Hannes lebt derzeit in Genf, Schweiz.

Fabian Schmidt-Pramov
arbeitete viele Jahre im In- und Ausland mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) als Politikberater im Themenfeld Mobilisierung von Finanzierung für Wald- und Klimaschutz. Er ist Co-Founder der Beratungsfirma „Amsel & Ara“ und des Nature-tech startups „biometrio.earth“. Er verfügt über einen umfangreiche Fachkenntnisse in den Bereichen Wälder und Klimawandel, naturbasierte Lösungen, entwaldungsfreie Lieferketten, REDD+, Kohlenstoffmärkte und Waldfinanzierung mit Arbeitserfahrung in Peru, Costa Rica, Panama und Indonesien. Fabian hat einen M.Sc. in Tropischer Forstwirtschaft und Management von der Universität Dresden.
Er lebt in Bremen.

Assoziierte Mitglieder

Robert Fletcher
ist außerordentlicher Professor in der Gruppe Soziologie von Entwicklung und Wandel an der Universität Wageningen in den Niederlanden. Er ist Umweltanthropologe mit Forschungsinteressen in den Bereichen Naturschutz, Entwicklung, Ökotourismus, Globalisierung, Klimawandel, soziale und Widerstandsbewegungen sowie nichtstaatliche Formen der Regierungsführung. Er verwendet einen Ansatz der politischen Ökologie, um zu erforschen, wie kulturspezifische Auffassungen von Mensch-Nicht-Mensch-Beziehungen und politisch-ökonomische Strukturen ineinandergreifen und Muster der Nutzung natürlicher Ressourcen und Konflikte beeinflussen. Unter anderem ist er Autor von Romancing the Wild: Cultural Dimensions of Ecotourism (Duke University, 2014) und Failing Forward: The Rise and Fall of Neoliberal Conservation (U of California, 2023) und Mitautor von The Conservation Revolution: Radical Ideas for Saving Nature beyond the Anthropocene (Verso, 2020).