Sanktionsfrei

Sanktionsfrei – HartzPlus-Studie Endbericht

Zur Studie

Die HartzPlus-Studie, in deren Zusammenhang das FRIBIS-Team Sanktionsfrei gegründet wurde, startete im Januar 2019 und endete im Frühjahr 2022. Über den Projektzeitraum von gut drei Jahren erhielten 254 Hartz-IV-Beziehende einen ausgleichenden Betrag, sofern ihre Hartz-IV-Bezüge im Fall einer Sanktionierung gekürzt wurden. Der Verein Sanktionsfrei zahlte ihnen bedingungslos denjenigen Betrag, um den ihr Hartz-IV-Bezug zur Sanktionierung (Bestrafung) gekürzt wurde. Das hatte zur Folge, dass Sanktionen für sie keine finanzielle Bedrohung mehr darstellten. Diese Personen bildeten die Interventionsgruppe. Weitere 331 Personen, die keinen Ausgleich bei Sanktionierung ihrer Hartz IV Leistungen erhielten, dienten als Kontrollgruppe.

Das Ergebnis

Die Langzeitstudie kam zu dem unvorhergesehenen Ergebnis, dass der finanzielle Ausgleich von Sanktionen keinen signifikanten Unterschied im psychosozialen Wohlbefinden und der sozioökonomischen Lage in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe führte. Obwohl die sanktionsbedingten finanziellen Einbußen vom Verein Sanktionsfrei ausgeglichen wurden, empfanden die Personen die Sanktion immer noch als Zwang, als Bestrafung, als erniedrigend und lähmend. Die Gewissheit der Personen der Interventionsgruppe, bei einer Sanktionierung einen finanziellen Ausgleich zu erhalten, führte zwar teilweise zu einem Gefühl der Erleichterung, entfaltete aber darüber hinaus keine direkte Wirkung. Keine Person der Interventionsgruppe verhielt sich aufgrund dieser Sicherheit renitent gegenüber dem Jobcenter oder riskierte leichtfertig Sanktionen.

«Sanktionen verfehlen ihre behauptete Wirkung. Sie verursachen fast immer eine Kultur des Misstrauens. Die Menschen fühlen sich eingeschüchtert und stigmatisiert. Sanktionen bringen Menschen nicht in Arbeit und haben in einer modernen Grundsicherung nichts verloren.»

Helena Steinhaus

Gründerin von Sanktionsfrei e.V., Kulturwissenschaftlerin, B.A.

Warum Sanktionen kontraproduktiv sind

Dass Sanktionen – auch wenn durch sie keine finanzielle Belastung droht – immer kontraproduktiv sind, zeigte die Studie außerdem deutlich. Sanktionen hätten keinerlei motivierenden Effekt, könnten schwere psychosoziale Folgen auslösen, die soziale Isolation fördern und einen Druck erzeugen, der psychische Krankheiten verursacht oder verstärkt. Förderlich wären hingegen Wahlmöglichkeiten, Freiräume und Ermutigungen und respektvolle Begegnungen im Jobcenter auf Augenhöhe.

Was bewirkt die Studie?

Die Studie wurde der Bundesregierung vorgelegt, um für die Ausgestaltung des Bürgergelds. Helena Steinhaus konnte in zahlreichen Medienberichten, Interviews und Fernseh-Talkshows die Ergebnisse der Studie darstellen und in die politische Diskussion einbringen.

Link zum Endbericht

Ehemalige Mitglieder

Forschungsteam

Aseman Golshan Bahadori, MSc. Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Claudia Cornelsen, Kommunikationsberaterin, M. A. Kunstgeschichte, Germanistik und Philosophie

Dr. Tanja Schmidt, Dipl.-Soziologin, Gründerin und Partnerin INES

Dr. Vererna Tobsch, Dipl.-Kauffrau, Gründerin und Partnerin INES

FRIBIS Team Koordinatorin

Gudrun Kaufmann
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert. Ihre Hauptinteressen liegen auf Narrativen in der Ökonomik, Care Economics, Commons und Sozialpolitik in der ordoliberalen Tradition der Freiburger Schule.
Lebt in Freiburg i.Br.

Transfer Team

Robert Müller, Grafik Designer, Kommunikation, Unterstützer von Sanktionsfrei e.V.

Helena Steinhaus, Gründerin von Sanktionsfrei e.V., Kulturwissenschaftlerin, B.A.

SoCoBis

Sozialvertrag und Neuer Ordoliberalismus

Bislang ist die Analyse von Sozialverträgen reine Theorie geblieben. Zwar ist sie oft sehr ausgefeilt, konnte aber wegen ihrer Künstlichkeit nicht in die Praxis umgesetzt werden. Wie die Hände, die auf unserem Team-Logo nach den Sternen greifen, wollen wir die Sozialvertragsanalyse zurück auf die Erde holen – auf den Boden der Empirie. Mit diesem praxisorientieren Ansatz wollen wir Gedankenexperimente für die politische Gestaltung fruchtbar machen.

Unsere Ziele

Das FRIBIS-Team „Sozialvertrag und neuer Ordoliberalismus“ (SoCoBis) hat es sich zum Ziel gesetzt, einen Beitrag zur modernen Sozialvertragstheorie zu leisten, indem es die sozialvertraglichen Bedingungen und Regeln für eine Grundeinkommensgesellschaft experimentell erforscht. Dabei soll die Tradition des Freiburger Ordoliberalismus in Richtung des von Prof. Neumärker entwickelten Konzepts des “Neuen Ordoliberalismus” weiterentwickelt werden, der vor allem gesellschaftliche Nachhaltigkeit und Stabilität in den Fokus rückt. Um die Bedingungen sozialer Nachhaltigkeit angemessen zu verstehen, berücksichtigt SoCoBis auch Fragen der Reformökonomie sowie die Konflikt- und Machtökonomie. Die sozial- und wirtschaftspolitischen Implikationen des „Neuen Ordoliberalismus“ können dazu dienen, die Einführung des Grundeinkommens argumentativ zu begründen.

SoCoBis experimenteller Ansatz

SoCoBis unterscheidet sich von anderen FRIBIS Teams dadurch, dass es seine theoretischen Überlegungen im Rahmen sozialer Laborexperimente auf den Prüfstand stellt. Ziel ist es, sozial verträgliche Rahmenbedingungen eines Grundeinkommenssystems zu ermitteln. Dazu werden die Untersuchungen im Social Contract Lab (SoCoLab) durchgeführt, das seit über zehn Jahren an der Universität Freiburg aktiv ist und 2021 bereits zum zweiten Mal mit dem Lehrpreis der Fachschaft ausgezeichnet wurde. In Zusammenarbeit mit dem SoCoLab untersuchen wir die Relevanz von rationalen, aber zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangenden Vertragstheorien/Vertragslogiken und führen eine experimentelle Untersuchung von sozialvertraglichen Nachhaltigkeitsanforderungen durch.

Aktuelle Projekte

Derzeit arbeitet SoCoBis an zwei Forschungsprojekten. Erstens bereiten wir eine Veröffentlichung über das wirtschaftsethische Erbe des Philosophen und Ökonomen Karl Homann vor. Anhand von Laborexperimenten werden wir die Gesellschaftsvertragstheorie von Karl Homann mit unserem eigenen Modell vergleichen. Zweitens bemühen wir uns gemeinsam mit unseren Partnern um eine Finanzierung durch die Europäische Kommission, weswegen wir uns für die Horizon Europe-Förderlinie zu Auswirkungen von Ungleichheiten auf die Demokratie beworben haben.

Research Team

Dr. Otto Lehto
ist ein finnischer Philosoph und politischer Ökonom. Er hat Englisch sowie Sozial- und Moralphilosophie an der Universität Helsinki studiert. Seine Promotion, die er am King’s College London (2016-2019) begonnen hat, konzentriert sich auf die Schnittstelle von Philosophie, Politik und Wirtschaft. Seit Juli 2021 arbeitet er am FRIBIS zu Themen rund um konstitutionelle politische Ökonomie und Ordoliberalismus.

Hier ist ein Interview mit Otto über den Ordoliberalismus und das Grundeinkommen.

Lebt in New York, USA.

 

Clem Davies
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Götz Werner Lehrstuhl. In ihrer Forschung beschäftigt sie sich mit der Theorie von Sozialverträgen (social contracting) und Grundeinkommen, Plurale Ökonomik, und dem deutschem Ordoliberalismus.

Lebt in Freiburg i.Br., Deutschland.

Prof. Dr. Bernhard Neumärker
ist Leiter des FRIBIS und der Götz Werner Professor für Wirtschaftspolitik und Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Universität Freiburg. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren aus ordnungspolitischer Perspektive mit Fragen sozialer Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Konflikte und staatlicher Reformbereitschaft. Seit einiger Zeit wendet er seine von diesen Fragestellungen ausgehenden Konzepte des „Neuen Ordoliberalismus“ (auch „Progressive Ordoliberalism“ genannt) und der „Sozialen Nachhaltigkeit“ auf das bedingungslose Grundeinkommen an.

Lebt in Freiburg i.Br., Deutschland.

FRIBIS Team Koordinatorin
Lida Kuang
studierte Wirtschaftswissenschaften in Freiburg und Finance in Mailand. Ihre Forschung konzentriert sich derzeit auf das Experiment von UBI als Gesellschaftsvertrag im Labor, um die gesellschaftlich akzeptablen Bedingungen und Regeln für eine Grundeinkommensgesellschaft und die Weiterentwicklung des Ordoliberalismus zu erforschen.

Lebt in Freiburg i.Br., Deutschland.

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Transfer Team

Daniel Weißbrodt
ist seit 2013 freier Autor und Historiker in Leipzig, mit einem Fokus auf das bedingungslose Grundeinkommen. Seit 2021 arbeitet er als Projektmitarbeiter beim Romano Sumnal e.V., dem Verband der Roma und Sinti in Sachsen. Er hat bedeutende wissenschaftliche Werke veröffentlicht, darunter Economics as an Empirical Social Science. An Inventory (2024) und Die Volkswirtschaftslehre als empirische Sozialwissenschaft. Eine Bestandsaufnahme (2023), beide erschienen bei Springer Gabler.
Klicken Sie hier, um mehr über ihn und seine Veröffentlichungen zu erfahren.

Lebt in Leipzig, Deutschland.

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UBITrans

UBI and Social-Ecological Transformation (UBITrans)

Bedingungsloses Grundeinkommen und sozial-ökologische Transformation: eine passende Kombination?

Angesichts des Klimawandels, zunehmender sozialer Ungleichheit, des Aufstiegs neuer Populismen und der Ausbreitung des Coronavirus ist das Bedingungslose Grundeinkommen heute mehr denn je im Gespräch. Kann es dabei helfen, einen Ausweg aus der gegenwärtigen Situation zu bahnen, die von vielen als multidimensionale Krise des Kapitalismus erachtet wird? Könnte das Grundeinkommen die gegenwärtigen kapitalistischen Volkswirtschaften von ihrer Wachstumsabhängigkeit befreien und zu nachhaltigeren Entwicklungen führen? Oder würde ein BGE lediglich neoliberale Wachstumsbestrebungen unterstützen und die Gesellschaft weiter in Richtung eines radikalen Individualismus atomisieren?

Vorgehen und Ziele

In Anbetracht der sozialen und politischen Dringlichkeit des Themas wollen wir diese Fragen und strittigen Themen rund um das Verhältnis zwischen Bedingungslosem Grundeinkommen und sozial-ökologischer Transformation in einer Reihe von Online-Vorträgen und interaktiven Debatten behandeln. Es sollen Perspektiven aus Ökonomie, Soziologie und Psychologie sowie aus zivilgesellschaftlichen Bewegungen und der Politik integriert werden.

Wir diskutieren, in welcher Weise ein Bedingungsloses Grundeinkommen die dringend benötigte sozial-ökologische Transformation ermöglichen würde. Dabei möchten wir sowohl die Möglichkeiten als auch die Grenzen eines Bedingungslosen Grundeinkommens ausloten, die soziale und kulturelle Transformation spätkapitalistischer Gesellschaften zu beeinflussen. Berücksichtigt wird eine Vielzahl möglicher Szenarien, von grünem Wachstum über Postwachstum bis hin zu Degrowth.

Die Online-Vortragsreihe ab Juni 2022

Die Online-Vortragsreihe, die je nach Pandemielage später möglicherweise hybrid stattfinden wird, wird voraussichtlich im Juni 2022 beginnen. Sie wird sowohl die Rolle des Staates (z.B. makroökonomische Politik, Finanzierung, Bürger-Staat-Verhältnis und Akzeptanz sozial-ökologischer Reformen) als auch die Rolle von Akteuren (Produktions- und Konsummuster) und Subjektivitäten (Habitustransformation) im Prozess der sozial-ökologischen Transformation beleuchten.

Publikationen

Ketterer, H. (2021). Living differently? A feminist-Bourdieusian analysis of the transformative power of basic income. The Sociological Review. 69(6):1309-1324. (considered for journal article of the year price in 2021; ranked as “highly commended” article)

Güntert, S., Wehner, T., Mieg, H. (2022). Volunteer work: Organizational, motivational, and cultural contexts of volunteering. Springer Briefs in Psychology. (pp. 50 Swiss militia system)

Ketterer, H. & Becker, K. (2023). Qué falla en la democracia?: un debate entre Klaus Dörre, Nancy Fraser, Stephan Lessenich y Hartmut Rosa. Barcelona: Herder, Editorial.

Schachtschneider, Ulrich 2023: Ecological Eurodividend. Ein Schritt zum Grundeinkommen in Europa. In: Lüdemann,Otto/ Neumärker, Bernhard/ Schachtschneider, Ulrich: Grundeinkommen braucht Europa – Europa braucht Grundeinkommen (Hg.) 2023

Howard, Michael W./Pinto, Jorge/ Schachtschneider, Ulrich 2023: Ecological Effects of Basic Income. In: The Palgrave International Handbook of Basic Income. Palgrave Macmillan UK. 2nd Edition 2023.
Schachtschneider,Ulrich 2023: Grundeinkommen als (große) Transformation. In: Neumärker/Schulz (Eds.): Basic Income and Development, Proceedings of the FRIBIS Annual Conference 2022

Schachtschneider,Ulrich 2022: Grundeinkommen: Ein gastliches Umfeld für Postwachstum? In: Neumärker/Schulz (Eds.): Financial Issues of a Universal Basic Income  Proceedings of the FRIBIS Annual Conference 2021

Schachtschneider,Ulrich 2021: The Ecological Euro-dividend: A Step towards Basic Income in Europe. In Green European Foundation (Ed.): European Green Perspectives on Basic Income Vol.II, 2021

UBITrans Public Seminar Lectures

17. November 2022: Mikael Malmeus - Situating Basic Income In Two Future Post Growth Scenarios

Abstract: How well a universal basic income (UBI) would fit into a post growth economy depends a lot on assumptions about the core characteristics of such an economy. Comparing UBI in a “local self-sufficiency” economy to a UBI in an “automation” economy, we show that the impact of a UBI would differ greatly between these contexts. Our analysis shows that a UBI is less compatible with a labor-intensive local self-sufficiency economy than a capital-intensive, high tech economy. We conclude that the feasibility and attractiveness of a UBI depends greatly on the specific characteristics of the economy.

12. Dezember 2022: Ina Praetorius - Freiheit in Bezogenheit lernen. Ohne BGE - Oder besser: Mit BGE

Abstract: Dass „Freiheit“ nicht die sterile Selbstbezogenheit des „homo oeconomicus“ meint, müssen wir in Zeiten des Klimakollaps sowieso lernen: Alle Menschen sind geboren, verletzlich, sterblich, abhängig von der Natur und voneinander. Das BGE wäre eine große Unterstützung in diesem notwendigen Lernprozess. Denn es nimmt die Angst um die eigene Existenz. Und es befreit dazu, neue freie Formen der Bezogenheit und der Gegenseitigkeit zu erfinden und auszuprobieren.

6. Februar 2023: Frank Schulz-Nieswandt - Sozialstaatskulturen und Sozialcharakter: Psychodynamische Grundlagen von Solidaritätsverständnissen

Abstract: Wohlwissend, dass der bundesdeutsche Sozialstaat in verschiedenen Teilbereichen unterschiedlichen Gerechtigkeitskonzepten folgt und daher in der kritischen Reflexion einer differenzierten Vorstellung von Solidarität bedarf, wird die Analyse in einem ersten Schritt zugespitzt auf die Idee der unbedingten Solidarität im Lichte anthropologisch fundierter rechtsphilosophischer Überlegungen über eine responsive Gabe, das Gegeben-Sein des Anderen, die Unbedingtheit der Würde und die relationale Autonomie. In einem zweiten Schritt werden die psychodynamischen Grundlagen einer kulturellen Grammatik des Miteinanders als Miteinanderfreiheit in Miteinanderverantwortung skizziert. Mit diesem Blick auf die Herausbildung eines prosozialen Sozialcharakters wird in einem dritten Schritt deutlich, dass eine kritische Theorie der Möglichkeit eines Gestalt-wahren Lebens in einer unwahren Welt nicht ohne Psychoanalyse der Subjektivierungsformen auskommt.

 

27. Februar 2023: Ronald Blaschke - Emanzipatorisches Grundeinkommen und Postwachstumsgesellschaft

Abstract: Am Montag, dem 27. Februar 2023, hält Ronald Blaschke einen Abendvortrag zu „Emanzipatorisches Grundeinkommen und Postwachstumsgesellschaft“. Im Vortrag soll begründet werden, warum ein emanzipatorisches Grundeinkommen eine Postwachstumsgesellschaft befördern kann. Dazu werden mehrere Thesen zur Diskussion gestellt. Eingangs erfolgen Begriffsklärungen.

20. April 2023: Alexander De Roo - Grundeinkommen - Immer wichtigerer Bestandteil grüner Politik?

Abstract: Fast alle grünen Parteien in Europa haben sich für eine Art Grundeinkommen ausgesprochen. Schon dreimal war das Grundeinkommen Bestandteil der Verhandlungen bei der Bildung einer Regierung in den Niederlanden. Der Streit um Klimapolitik und Naturschutz wird noch viele Jahre brauchen, um erfolgreich zu sein. Eine Einführung von Grundeinkommen hilft, dem zentralen Anliegen grüner Politik, da die unteren Schichten der Gesellschaft dann keinen finanziellen Stress mehr haben und sich auch grün engagieren würden. Ein aktives Werben für Grundeinkommen durch grüne Parteien ist notwendig um eine Volkspartei zu werden.

11. Mai 2023: Jurgen De Wispelaere - Basic income as an Eco-Social Policy Instrument? A Preliminary Framework and Comparative Analysis of Policy Alternatives

Abstract: For decades basic income has been hailed as an eco-friendly policy and concurrently Green Parties in Europe and elsewhere are amongst its staunchest political supporters. In recent years, basic income has come under attack from a number of policy competitors that all claim to be the real drivers of eco-social policy reform. These include: participation income, universal basic services, job guarantee programs, and forced reduction (and redistribution) of labour time through four-day work week programs. Despite a number of obvious synergies, each of these policies are typically pitched as direct competitors to the basic income proposal. The eco-social state debate has adopted a strong zero-sum approach in which we are forced to opt for one policy and ditch the others, as opposed to thinking the eco-social state as a policyscape in which a mix of different policies might be the optimal scenario. In this presentation I am more interested in exploring the comparative advantages for each of these proposals. To do so I propose to first set out a framework for the comparative analysis of competing eco-social policy proposals. Next I apply this framework briefly to examine the relative merits of basic income over its main competitors. Finally, I reflect on the need to rethink the debate on eco-social policy reform as a positive-sum game featuring a mix of various policy instruments.

19. Juni 2023: Philipp Frey - CO2 taxation for a green basic income?

Abstract:

For many years, CO2 taxation has been seen by economists who rely on market-based solutions as a key means of combating climate change. At the same time, it is well known that consumption-based taxes hit households at risk of poverty particularly hard. Thus, taxation that appears to make ecological sense threatens to become yet another inflationary driver, placing an economic burden on those who have contributed and are contributing far less to climate change than wealthy and affluent households. Against this background, the demand to redistribute the revenues from CO2 taxes as a kind of climate money enjoys great popularity. A corresponding design is intended to help reconcile social sustainability and an ecological steering effect. However, it can also be an entry project into an unconditional basic income. The lecture will illustrate the distributional effects of such a CO2 taxation to show that it represents a policy to set massive incentives in the sense of ecological sustainability and at the same time to fight poverty radically on a national, European and global level.

Research Team

Dr. Ulrich Schachtschneider
studierte Energietechnik, Soziologie and Umweltpolitik und arbeitet als Energieberater und freier Sozialwissenschaftler. Seine Forschungsinteressen sind sozial-ökologische Transformation, Nachhaltigkeit und moderne Gesellschaft, sowie Politiken des Postwachstums. Er ist Vorstandsmitglied von Unconditional Basic Income Europe (UBIE) and vertritt ein “Ökologisches Grundeinkommen“. Lebt in Oldenburg, Deutschland.

Hanna Ketterer
beschäftigt sich in ihrer Forschung mit dem transformatorischen Potential eines bedingungslosen Grundeinkommens für die kapitalistische um Erwerbsarbeit zentrierte Lebensweise. In ihrer Arbeit integriert sie Bourdieu’s Praxistheorie, feministische Perspektiven und Gabentheorie. Ihre Doktorarbeit stützt sich auf eine multi-sited ethnography zu den Alltagspraktiken von Rentier*es, Kommunard*innen und Rentner*innen. Hanna hat European Studies (BA) an der Universität Maastricht und Soziologie (MPhil) an der Universität Cambridge studiert. In der Vergangenheit hat Hanna für die Generaldirektion Beschäftigung und Soziales der Europäischen Kommission, am Zentrum für Arbeits- und Organisationswissenschaften der ETH Zürich und am DFG-Kolleg Postwachstumsgesellschaften der Universität Jena gearbeitet. Sie ist assoziiertes Mitglied des SFB Strukturwandel des Eigentums.

Dominik Schröder
ist Doktorand an der Götz-Werner-Professur der Universität Freiburg und Tutor für Wirtschaftspolitik. Sein Schwerpunkt liegt auf der Verbindung von BGE, Digitalisierung und sozial-ökologischer Transformation. Er hat im Rahmen des RES-TMO Projekts an Konzepten für eine integrierte, effiziente und nachhaltige Energieversorgung und -speicherung in der Oberrheinregion gearbeitet.

FRIBIS Team Koordinatorin

Dr. Bianca Blum
ist Post-Doc und Lehrbeauftragte am Götz-Werner-Lehrstuhl für Wirtschaftspolitik und konstitutionelle Wirtschaftstheorie der Universität Freiburg in Deutschland. Ihre Forschungsinteressen liegen in den Bereichen Politische Ökonomie der Nachhaltigkeit, Rebound-Effekte, empirische Methodenanwendung und experimentelles Design, Regulierung und Besteuerung sowie in der Politischen Ökonomie von Reformen. Sie arbeitete an interdisziplinären Forschungsprojekten wie dem Suslight-Projekt und dem RES_TMO-Projekt mit Schwerpunkt auf Energieeffizienzverbesserungen und Energieverbrauch.

Transfer Team

Adrienne Goehler
ist in Folge: Diplompsychologin | Präsidentin der Hochschule für bildende Künste in Hamburg | Senatorin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin | Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds | Fellow IASS Potsdam
Heute gleichzeitig: freie Publizistin und Kuratorin | Theoretikerin und Aktivistin Bedingungsloses Grundeinkommen | Initiatorin und Künstlerische Leitung ZUR NACHAHMUNG EMPFOHLEN! Wanderausstellung zu Expeditionen in Ästhetik und Nachhaltigkeit | Affiliate Fellow am IASS Potsdam.

Universal Basic Income – Experiments Team (UBI-XT)

UBI Experiments Team (UBI-XT)

Das wissenschaftliche und politische Interesse am Grundeinkommen ist in den letzten Jahren rapide angestiegen, was zu einer deutlich erhöhten Finanzierungsbereitschaft für BGE-Pilotprojekte geführt hat. Trotz dieser Vielzahl an Pilotprojekten gibt es bislang keine internationale Plattform, die den gegenseitigen Austausch von Pilotergebnissen ermöglicht, die Zusammenarbeit im Bereich der Pilotprojekte vorantreibt oder die Forschenden dabei unterstützt, effektiv mit politischen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten. Das UBI Experiments Team möchte das ändern, indem es das erste globale Pilot-Netzwerk aufbaut und betreut.

News

Starting in October 2023 and continuing monthly on every 3rd Thursday, join us for a global exploration of Universal Basic Income (UBI) politics, hosted by the Bath UBI Beacon and Freiburg Institute of Basic Income Studies (FRIBIS), in partnership with the Basic Income Earth Network (BIEN). Experts from around the world will share insights on UBI policy, movement building, and research.

Extended Information

The contemporary politics of universal basic income (UBI) conjures up a paradox. The level, breadth and sophistication of policy attention afforded to UBI is as impressive as it has ever been, with organisations such as the IMF and World Bank engaging with its potential to transform social protection. Experiments and pilots have emerged all over the world in Finland, South Korea, Kenya, Brazil and cities all across the US, while movement building has grown at an impressive rate in many countries. Yet, in terms of tangible policy development, progress has often been slow or non-existent. The introduction of a nationwide UBI scheme still eludes us and many social security systems have seen increasing levels of conditionality and means-testing rather than steps in a more universal direction. It is the perfect time for a global stock-taking of the opportunities and challenges facing UBI advocates, reflecting on policy successes as well as failures, and to ask the important questions needed to develop strategic thinking for building (inter)national movements and getting policy wins.Hosted by the new Bath UBI Beacon and Freiburg Institute of Basic Income Studies (FRIBIS) through their Experiments Team collaboration, this online seminar series will invite people engaged in policy experimenting, movement building, research and activism from every corner of the globe to present their work and experience and reflect on what this means for the politics of basic income. Speakers will cover topics as diverse as experimentation, legislative processes, managing the media, fundraising, coalition building, community outreach and public opinion. The seminars will be open to all who have an interest in basic income and social policy more widely and will have a sizeable Q&A, allowing for discussion and debate. Seminars will be recorded and posted online afterwards.

Events will be scheduled for 90 mins and chaired alternately by Drs. Neil Howard and Joe Chrisp. If the event has a main speaker, presentations will last roughly 20 minutes followed by an hour of Q&A. For panels of 2-3 speakers, presentations will last 10 minutes each followed by an hour Q&A. Featuring panel contributions from Black Sash and Pay the Grants.

📅 Schedule (tentative):

Oct 2023             #PayTheGrants: The Universal Basic Income Guarantee in South Africa.

Nov 2023            How to Grow a Movement: The Importance of Strategic Funding & the Case of the US.

Dec 2023            What has happened in Catalunya?

Jan 2024             Basic Income and Reparations. Movement for Black Lives.

Feb 2024            Basic Income, De-Growth and Climate Politics.

Mar 2024           International Aid and the Politics of Unconditional Cash.

Apr 2024            UBI and UK Party Politics.

May 2024           UBI in CEE countries: Attention, Strategies and Reforms.

Jun 2024             How Much Public Support for Basic Income Is There?

Jul 2024              The Case of Marica in Brazil.

Aug 2024            The Case of India.

Sep 2024            The Policy Impact of Basic Income Experiments.

Oct 2024             The Case of Canada: Ontario, Climate Action Incentive Payment and COVID.

Nov 2024            What Happened in Iran?

Dec 2024            Welsh Pilot Results and Where from Here?

Jan 2025             UBI and Trades Unions.

Research Team

Prof. Jurgen De Wispelaere
ist ein politischer Theoretiker, der sich auf die politische Ökonomie des Grundeinkommens spezialisiert hat. Das Sommersemester 2023 verbringt er als Gastprofessor an der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Universität Freiburg. Zuvor hat er an zahlreichen Forschungseinrichtungen in Lettland, Kanada, Finnland, Spanien, Irland und im Vereinigten Königreich gearbeitet (hier erfahren Sie mehr). Er hat zahlreiche Publikationen über die Politik des Grundeinkommens vorgelegt, vier Bände mitherausgegeben und ist – gemeinsam mit Karl Widerquist – Gründungsherausgeber der interdisziplinären Zeitschrift Basic Income Studies. Derzeit arbeitet er an zwei Forschungsprojekten: Zum einen erforscht er die politischen Auswirkungen der jüngsten Welle an Grundeinkommensexperimenten, zum anderen untersucht die Funktion des Grundeinkommens in Notsituationen.
Er ist ein großer Fan von Death Metal und lebt in Valdivia (Chile) und Freiburg im Breisgau.

Prof. Karl Widerquist
ist politischer Philosoph an der Georgetown University in Katar. Er ist Mitbegründer des U. S. Basic Income Guarantee Network (USBIG), dessen Vorsitz er von 1999 bis 2010 innehatte, bevor er Co-Vorsitzender und später stellvertretender Vorsitzender des Basic Income Earth Network (BIEN) wurde. Prof. Widerquist ist als Verfechter des Grundeinkommens weltweit bekannt. Er hat Dutzende Artikel zum BGE verfasst, elf Bücher geschrieben bzw. herausgegeben, darunter A Critical Analysis of Basic Income Experiments. Als interdisziplinärer Wissenschaftler hat er zahlreiche Beiträge in so unterschiedlichen akademischen Feldern wie Wirtschaft, Politik, Philosophie und Anthropologie publiziert. Im Wintersemester 2022/23 war er Gastprofessor an der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie. 2022 filmte Enno Schmidt in Freiburg ein Interview mit Karl Widerquist über die Ethik des Grundeinkommens sowie einen Vortrag von Karl Widerquist über die (Vor-)Geschichte des Privateigentums.
Er lebt in New Orleans (USA) und Doha (Katar).

Dr. Leah Hamilton
ist Projektleiterin am Family Economic Policy Lab an der Appalachian State University, wo sie als außerordentliche Professorin Soziale Arbeit unterrichtet. Außerdem ist sie Senior Fellow am Jain Family Institute und Fakultätsmitglied am Social Policy Institute der Washington University in St. Louis. Sie forscht zu wirtschaftlicher Gerechtigkeit und zum Grundeinkommen. 2020 veröffentlichte sie ihr Buch Welfare Doesn’t Work: The Promises of Basic Income for a Failed American Safety Net. Derzeit ist Dr. Leah Hamilton als leitende Forscherin an Pilotprojekten zum garantierten Grundeinkommen in New York und Georgia beteiligt. Zahlreiche Medien berichteten über ihre Arbeit, darunter die New York Times, das Wall Street Journal, die Washington Post, CNBC, The Atlantic, Forbes, National Public Radio, Fortune und Fast Company. Sie ist Mitglied des Policy Council der Humanity Forward Foundation und war früher im Vorstand des Basic Income Earth Network, BIEN und als Präsidentin der American Civil Liberties Union in North Carolina tätig. Leah Hamilton ist mit ihrem Account @hamiltonleah auf Twitter aktiv.
Sie lebt im westlichen North Carolina (USA).

Nika Soon-Shiong
Doktorandin, Universität Oxford; M.A. Afrikastudien, Universität Stanford; B.A. Internationale Beziehungen, Universität Stanford. Gründerin und Geschäftsführerin des Fund for Guaranteed Income (F4GI) – einer gemeinnützigen Organisation, die sich zum Ziel gesetzt hat, das soziale Sicherheitsnetz neu zu gestalten, indem sie die komplexe Bürokratie entschlüsselt und gemeinschaftlich entwickelte technologische Lösungen entwickelt, die funktionieren. F4GI hat es sich zur Aufgabe gemacht, neue politische Bereiche zu schaffen, in denen diejenigen, die absichtlich von den Wohlfahrts- und Wirtschaftssystemen ausgeschlossen sind, den ihnen zustehenden Anteil erhalten. Nika leitete F4GIs Vorzeige-Pilotprojekt, den Compton Pledge, sowie den Long Beach Pledge, der das Programm über die Stadtgrenzen hinaus ausweitet. F4GI verwaltet 12 Pilotprogramme in den Vereinigten Staaten, darunter das erste GI-Programm für derzeit inhaftierte Personen. Sie ist die Vorstandsvorsitzende von One Fair Wage und sitzt im Vorstand der Compton Community Development Corporation und des Committee to Protect Journalists. Nika ist Doktorandin an der Universität Oxford, wo sie sich in ihrer Forschung mit Aadhaar, universeller digitaler Infrastruktur und Staatsbürgerschaft in Indien beschäftigt. Zuvor arbeitete sie im Büro des Präsidenten der Weltbank an der Gründung der Disruptive Technology Initiative.
Nika lebt in Oxford, Vereinigtes Königreich.

FRIBIS-Team-Koordinator

Dr. Neil Howard
ist Entwicklungsanthropologe und hat sich auf den Bereich Sozialschutz spezialisiert. Seine Arbeit konzentriert sich auf Geldtransfers, Grundeinkommen und Grundeinkommens-pilotprojekte. Derzeit ist er Co-Leiter eines Pilotprojekts in Indien und eines Schwesterprojekts in Bangladesch. In beiden Fällen geht die bedingungslose Zahlung von Bargeld Hand in Hand mit der Schaffung von Gemeinschaften in Slumgebieten in Hyderabad und Dhaka. Neil ist Mitglied des BIEN-Exekutivausschusses und leitet das UBI Piloters Network.
Er lebt in Bath (Großbritannien).

Kontakt: nph28@bath.ac.uk

Transfer Team

Dr. Miriam Laker-Oketta
ist Ärztin und Wissenschaftlerin. Als Forschungsleiterin führt sie GiveDirectly – die weltweit mit Abstand größte Nichtregierungsorganisation für Geldtransfers, die als Grundeinkommen an die ärmsten Haushalte in vielen Ländern Afrikas, aber auch in Asien und den USA überwiesen werden. Dr. Miriam Laker-Oketta war 2020/21 Fellow des International Women’s Forum’s Executive Leadership Foundation Program, das mit der INSEAD Business School und der Harvard Business School zusammenarbeitet. Sie ist Leiterin, Vorsitzende und Vorstandsmitglied zahlreicher Organisationen und Institute. Neben anderen Abschlüssen verfügt sie über einen Master of Advanced Studies in klinischer Forschung, Epidemiologie und Biostatistik (University of California) und hat einen M.Sc. in Tropenmedizin und internationale Gesundheit (London School of Hygiene). Dr. Miriam Laker-Oketta hat zahlreiche Arbeiten veröffentlicht. Einen Vortrag zum Thema „Basic Income and its role in addressing climate change and biodiversity loss“, den sie auf der FRIBIS-Jahreskonferenz 2022 hielt, finden Sie hier.
Sie lebt in Kampala (Uganda).

Dr. Sarath Davala
ist Vorsitzender von BIEN (Basic Income Earth Network) und Koordinator des Indischen Netzwerks für Grundeinkommen (INBI). Er ist Co-Autor des Buches Basic Income: A Transformative Policy for India (2015). Darüber hinaus war er Forschungsdirektor des Grundeinkommens-Pilotprojekts in Madhya Pradesh (2011-2014) und Gastgeber des BIEN-Weltkongresses 2019, der in Hyderabad (Indien) stattfand. Derzeit ist er Co-Direktor von WorkFREE, einem Grundeinkommenspilotprojekt in Hyderabad mit Müllsammelnden im urbanen Raum. Parallel dazu leitet Dr. Davala auch ein Grundeinkommens- und Care-Mikro-Pilotprojekt mit Transgender-Personen in Hyderabad. Einen Vortrag von Sarath Davala auf der FRIBIS-Jahreskonferenz 2022 an der Universität Freiburg zum Thema Towards a Basic Income Society finden Sie hier.
Er lebt in Hyderabad (Indien).

Universal Basic Income Liechtenstein (UBILI)

Universal Basic Income Liechtenstein

Die Bevölkerung im Fürstentum Liechtenstein ist, wie in den meisten postindustriellen Ländern, derzeit mit vier sozialen Fragen konfrontiert: Finanzierung der Altersvorsorge, steigende Gesundheitskosten, unbezahlte Familienarbeit und Klimaschutz. Wir untersuchen, ob und wie ein bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) eine politische Option zur Umsetzung eines nachhaltigen Wohlfahrtsinstruments sein könnte.

Die Idee eines Grundeinkommens ist nicht neu. Es reicht weit zurück und hat Befürworter in verschiedenen akademischen Kreisen und im gesamten politischen Spektrum, was Atkinson (1995) als “rainbow coalition” bezeichnet. So stammt von Meade (1935, 1990) die Idee der Sozialdividende, bei der der Staat als wirtschaftlicher Eigentümer des Vermögens des Landes betrachtet wird, so dass er die Erträge aus diesem Landesvermögen an jeden Bürger in Form einer Sozialdividende umverteilen sollte. Diese Idee wurde von Rhys-Williams (1943) und Friedman (1962, 1968) in Form einer negativen Einkommensteuer (NIT) aufgegriffen.

Neben existenzsichernden Konzepten wurden auch Entwürfe für partielle Grundeinkommen entwickelt, welche – wie beispielsweise in Bezug auf Pflege – darauf abzielen, die Arbeit von Pflegekräften anzuerkennen und zu entschädigen und ihnen finanzielle Unterstützung und Stabilität zu bieten. In Liechtenstein wurden bereits einige Elemente implementiert, so bspw. eine Form der universellen Pflegebeihilfe, wie bei der Liechtensteinischen Pflegeversicherung, oder zeitbasierte Währungen für Betreuungsarbeit, wie dem Zeitpolster.

Wir erforschen, wie solche Konzepte implementiert und finanziert werden können und welche Wirkungen sie entfalten, wobei Mikrosimulationsmodelle als Ausgangspunkt dienen.

Research Team

Dr. Tanja Kirn, Assistenz-Professorin an der Universität Liechtenstein
hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Potsdam studiert und sich dort promoviert. Sie entwickelt Mikrosimulationsmodelle und erforscht hiermit das Zusammenwirken von direkter und indirekter Besteuerung mit einem Fokus auf Verhaltensanpassungen, Arbeitsanreizen und Anreizen zu einem nachhaltigeren Konsumverhalten. Für das FRIBIS-Team UBILI analysiert sie, welche sozialpolitischen und umweltökonomischen Implikationen die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein hätte.

Dr. Hartmut Hübner
School of Management, University of Salford, Großbritannien 2003 – 2006 Promotionsstudium
Dissertation: “The Communicating Company – Towards an alternative theory of corporate communications
Hübner Management GmbH, Vaduz – Geschäftsführer
PAUL–Organizational Development, München – Partner
Siemens AG, Financial Services Division, München, 02/1999 – 12/2019 Vice President Communications
Deutsche Börse AG, Frankfurt, 10/1995 – 01/1999 Manager Public Relations
Lebt in Vaduz, Liechtenstein

Dr. Elisa Streuli 
Dozentin und Beraterin in der Managementbildung mit Schwerpunkt Konfliktmanagement und -beratung an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Dr. phil. Soziologin, Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre, Germanistik und Sport an den Universitäten Zürich und Basel. “Mediation und Kulturelle Vielfalt”, EB Zürich/inmedio Berlin.
Professorin an der FHNW und Lehrbeauftragte an der Universität Basel sowie mehrjährige Erfahrung in Fach- und Führungsfunktionen in Grossfirmen, KMU und öffentlicher Verwaltung.
Konfliktmanagement und -beratung, soziale Ungleichheit, Leadership, Diversität.
Lebt in Zürich, Schweiz

FRIBIS Team Koordinator

Enno Schmidt

Patrick Oschwald
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert, ist Koordinator des Teams „Universal Basic Income Liechtenstein“ (UBILI) und Doktorand am FRIBIS. Seine Forschungsschwerpunkte liegen auf den fiskalischen und distributiven Auswirkungen eines Grundeinkommens, sowie den Auswirkungen auf das Arbeitsangebot, welche mittels Mikrosimulationsmodellen untersucht werden.

Kontakt: patrick.oschwald@fribis.uni-freiburg.de

Transfer Team

Markus Härtl
Vorstandsmitglied im Verein Nationale Kampagne BGE Schweiz, aktiv bei BGE-Rheintal Mitbegründer der deutsche Ein-Themen-Partei «Bündnis Grundeinkommen» (stv. Bayer. Landesvorsitzender und Bundesvorstands-Mitglied), Präsident des WLF – Forum für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zukunftsfragen Werdenberg-Liechtenstein, Mitbegründer und Co-Leitung der ARGE LIBIC, Vorstandsmitglied der «Idee Suisse – Schweizerische Gesellschaft für Ideen- und Innovationsmanagement».
Kandidat für die Deutsche Bundestagswahl, die Europawahl und für die Schweizer Nationalratswahl.
Referent für das BGE im deutschsprachigen Raum. Veröffentlichung verschiedener BGE-Publikationen.
Lebt in Werdenberg, Schweiz 

Wolfgang Jenne
Dipl. Ing. Maschinenbau FH.
Aktiv in und bei: BGE-Rheintal (Mitglied), WLF – Forum für wirtschafts- und gesellschaftspolitische Zukunftsfragen Werdenberg-Liechtenstein (Vorstandsmitglied), ARGE LIBIC (Mitglied). 
Lebt in Triesenberg, Liechtenstein

Associate / external Team-Member

Dr. Rudolf Schär
Promotion an der ETH Zürich in Infrarot- und Raman-Spektroskopie, Schweiz, Postdoctoral Research an der Purdue University, West Lafayette, Indiana, USA.
1979-1999 Forschungsprojekte und leitende Positionen in den Chemiekonzernen Ciba-Geigy und Novartis in Basel, Schweiz.
Informatik-Sicherheitsbeauftragter bei der globalen Bank UBS in Zürich, Qualitätsmanagement bei Swiss Exchange und dem Pharma-Unternehmen Cilag, Schweiz.
2006-2009 Lehraufträge an der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), Wädenswil, Life Sciences.
2011-2018 Mitwirkung in der Volksinitiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen (Volksabstimmung 2016) und Engagement für die Vollgeld-Initiative (Volksabstimmung 2018) für die Schweiz.
Mitglied in der Gesellschaft Schweiz-Palästina und dem Swiss-Palestine-Network, Organisator des Cafe Palestine und Begleitung einer Maturaarbeit zur Zukunft Palästinensischer Jugendlicher.

VATUBI

Mehrwertsteuerfinanziertes Grundeinkommen (VATUBI)

VATUBI untersucht die Auswirkungen einer Mehrwertsteueranhebung zur Finanzierung des BGE und Vor- und Nachteile einer Umstellung des Steuersystems auf die Konsumsteuer/Mehrwertsteuer bei Auszahlung des BGE, Hierzu gehört auch eine Analyse normativer Argumente bezüglich der MwSt. und der Vergleich mit anderen Steuerarten.
Research Team
Dr. Elisabeth Dreer
Senior Scientist am Forschungsinstitut für Bankwesen der Johannes Kepler Universität Linz, Österreich
Lebt in Pasching, Österreich
Prof. Dr. Bernhard Neumärker
Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Deutschland
Lebt in Freiburg i.Br.

 

Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Friedrich Schneider
ehem. Prof. der Abteilung für Wirtschaftspolitik, Forschungsinstitut für Bankwesen, Johannes Kepler Universität Linz, Österreich
Lebt in Linz, Österreich

 

Dr. rer. soc. oec. Florian Wakolbinger
Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsforschung, Innsbruck, Österreich
Lebt in Lembach im Mühlkreis, Österreich

 

Transfer Team
Helmo Pape
Banker, Gründer der Generation Grundeinkommen in Österreich, Wien
Lebt in Wien, Österreich

 

 

WEF_FABI

WEF_FABI

Erforschung des BGE in seiner Schutzfunktion gegenüber ökologischer und sozialer Vulnerabilität
Das Water-Energy-Food Nexus & Foreign Aid Basic Income Team (WEF_FABI) geht der Frage nach, inwiefern die Einführung eines BGE dazu beitragen kann, die Resilienz sozialer und ökologischer Systeme in Entwicklungsländern zu stärken. Es soll untersucht werden, wie Gemeinden, die etwa von Landraub („Land Grabbing“) und Klimaschäden (Abholzung, Ressourcenausbeutung) bedroht sind, durch ein BGE vor ökologischer und sozialer Vulnerabilität geschützt werden können. Das Ziel ist demnach, die Zusammenhänge zwischen dem WEF-Nexus und dem BGE besser zu verstehen.

Das BGE als Instrument der Entwicklungshilfe
Gemeinden sollen durch die Einführung eines BGE derart resilient werden, dass sie ihr Grundeinkommen langfristig nicht mehr fremdfinanzieren lassen müssen (FABI), sondern aus eigenen Steuerbemessungsgrundlagen ausstatten können (eigenfinanziertes BGE). FABI (vgl. Bernhard Neumärkers Konzept des „Foreign Aid Basic Income“) wirkt dann wie eine Cash-orientierte Entwicklungshilfe. Es soll daher untersucht werden, inwiefern ein Grundeinkommen als effektives Instrument der Entwicklungshilfe eingesetzt werden kann und welche Anforderungen ein solcher Anwendungskontext an einen Grundeinkommensmechanismus stellt.

Anschubfinanzierung für WEF_FABI durch FRIAS-Exzellenzinitiative
WEF_FABI erhielt eine Anschubfinanzierung aus dem FRIAS (Freiburg Institute for Advanced Studies), das u. a. die Spitzenforschung an der Universität Freiburg fördern und internationalisieren soll.

Seit 2023 ist das Team ein gemeinsames Projekt der Universität von Namibia (UNAM) und FRIBIS / Universität Freiburg.

Research Team

Prof. Dr. Bernhard Neumärker
ist Leiter des FRIBIS, Götz Werner Professor für Wirtschaftspolitik und Direktor der Abteilung für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Universität Freiburg. Er beschäftigt sich seit vielen Jahren aus ordnungspolitischer Perspektive mit Fragen sozialer Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Konflikte und staatlicher Reformbereitschaft. Seit einiger Zeit wendet er seine von diesen Fragestellungen ausgehenden Konzepte des „Neuen Ordoliberalismus“ (auch „Progressive Ordoliberalism“ genannt) und der „Sozialen Nachhaltigkeit“ auf das bedingungslose Grundeinkommen an. Sein Beitrag zum Water-Energy-Food [WEF] und Foreign-Aid-Basic-Income [FABI] Team besteht darin, ökologische Nachhaltigkeit und soziale Nachhaltigkeit durch die Umsetzung eines gerechten, nachhaltigen und widerstandsfähigen sozialen Entwicklungsvertrags zu verbinden. Zu diesem Zweck werden er und sein Team Experimente mit sozialen FABI-Verträgen in Namibia untersuchen. Das Hauptziel besteht darin, eine geeignete Governance-Struktur für FABI zu finden.

Prof. Dr. Michael Jacobson
ist Professor für Waldressourcen im Fachbereich für Ökosystemwissenschaften und -management an der Penn State University (USA). Er führt Lehr-, Beratungs- und Forschungsprogramme durch, die auf eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern und anderen natürlichen Ressourcen abzielen. Zu seinen Hauptaktivitäten und Interessen gehören Forstwirtschaft und Finanzen, Agroforstwirtschaft, Bioenergie und der Zusammenhang zwischen Wasser, Energie und Lebensmitteln. Er ist international stark engagiert und lehrt Forstwirtschaft, internationale Forstwirtschaft und Agroforstwirtschaft.

Dr. Adalbertus F. Kamanzi
wurde im September 1970 in Bukoba, Tansania, geboren. Er hat einen BA in Ethics and Development Studies (2000) und einen MA in Development Studies (2001), beide von der Uganda Martyrs University, Nkozi, Uganda. Er promovierte in Development Studies an der Radboud Universität, Nijmegen, Niederlande (2007). Er hat als Forscher und Dozent an der Uganda Martyrs University, der University of Dodoma und als leitender Forscher am Institute of Rural Development Planning sowie als Gastprofessor und außerordentlicher Professor an der Nexus International University gearbeitet. Derzeit ist er Koordinator des MA-Programms für Entwicklungsstudien am Oshakati Campus der Universität von Namibia. Zu seinen Forschungsinteressen und Veröffentlichungen gehören Geschlechterfragen, E-Technologien für die Entwicklung, Dekolonialität, Ubuntu und Führungskreativität. Er verwendet sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze. Als Sozialanthropologe befindet er sich in guter wissenschaftlicher Gesellschaft mit Wirtschaftswissenschaftlern. Im Laufe der Zeit hat er eine Leidenschaft für das Schreiben von Motivationsbüchern entwickelt, da er der Meinung ist, dass Demotivation die Förderung des Lebensunterhalts der Menschen beeinträchtigt.

Dr. Lukas Matati Josua
ist Senior Lecturer in der Abteilung für Hochschulbildung und lebenslanges Lernen an der Universität von Namibia (Namibia). Er leitet das Postgraduierten-Diplom in Hochschulbildung (PDHE). Sein Interesse gilt der sozialen Gerechtigkeit und der integrativen Entwicklung, während seine Forschungsinteressen Fragen der Lehre, der Bewertung, des Lernens, der Lehrplanentwicklung, der Qualitätssicherung, der Betreuung von Studierenden, des Einsatzes von Technologie im Hochschulbereich, des Bildungsmanagements und der Führung sowie der Entkolonialisierung des Hochschulbereichs umfassen.

Hedvig Mendonca
ist Doktorandin an der Cape Peninsula University of Technology und Dozentin im Fachbereich Informatik an der Universität von Namibia. Sie ist spezialisiert auf Informationssysteme, Wirtschaftsinformatik und Service Design. Ihre derzeitige Studie befasst sich mit Technologien, die einen gerechten Zugang zu Dienstleistungen des Justizsystems in ländlichen Gebieten ermöglichen. Zu ihren Forschungsinteressen gehören E-Technologien für die Entwicklung, Service Design, mobile Technologie, Gesundheitsinformatik, Genderfragen, HCI und UX, wobei sie sowohl qualitative als auch quantitative Ansätze verwendet. Sie ist auch sehr daran interessiert, junge Menschen mit Fähigkeiten zur Selbstführung auszustatten, um einen gesellschaftlichen Wandel zu bewirken.

FRIBIS Team Koordinator

Tobias Jäger
hat Volkswirtschaftslehre an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert . In seiner Dissertation untersucht er das Grundeinkommen in Entwicklungsländern und beschäftigt sich aus konfliktökonomischer Perspektive mit der Frage, welche Auswirkungen die Einführung eines Grundeinkommens in Entwicklungsländern haben könnte.
Lebt in Freiburg i.Br.

Kontakt: tobias.jaeger@fribis.uni-freiburg.de

Transfer Team

Rejitha Nair
ist Anwältin, Wissenschaftlerin und Menschenrechtslehrerin aus Gujarat (Indien). Sie ist Doktorandin an der National Academy of Legal Studies and Research (NALSAR) an der University of Law (Hyderabad). Seit über sechs Jahren arbeitet sie als Assistenzprofessorin für Menschenrechte und Rechtstheorie an der Nirma University (Ahmedabad). Ihr Interesse gilt der Beziehung zwischen Rechtsinstitutionen und Armut, wobei sie sich primär auf Sozialhilfegesetze und Grundstücksrecht konzentriert. In ihrer Dissertation untersucht sie, ob das Recht und die Verfahren, die den technologiegestützten direkten Transfer von Sozialleistungen in Indien regeln, Instrumente zur Stärkung der Selbstbestimmung oder zur Ausgrenzung sind.

Sarath Davala
ist Vorsitzender von BIEN (Basic Income Earth Network) und Koordinator des indischen Netzwerks für Grundeinkommen (INBI). Er gehört zu den Autoren von Basic Income: Eine transformative Politik für Indien. Zwischen 2011 und 2014 war er Forschungsdirektor des Grundeinkommens-Pilotprojekts in Madhya Pradesh (Indien), 2019 richtete er als Gastgeber den BIEN-Weltkongress in Hyderabad aus. Er lebt in Hyderabad.

XUBI

XUBI

Was ist XUBI?

Das FRIBIS Team XUBI setzt es sich gemeinsam mit dem Verein „Expedition Grundeinkommen“ zum Ziel, im Rahmen eines groß angelegten, bundesweiten und staatlich finanzieren Modellversuchs zu prüfen, welche Grundeinkommensvariante am besten zu unserer Gesellschaft passt. Um diesen Modellversuch auf den Weg zu bringen, wählt die „Expedition Grundeinkommen“ den Weg der direkten Demokratie und der Subsidiarität: Deutschlandweit werden Unterschriften von Menschen gesammelt, die ihre Stadt oder ihre Gemeinde für den Modellversuch qualifizieren wollen. Sobald in einer Stadt oder Gemeinde mindestens 1% der Bevölkerung unterzeichnet haben, entscheiden die Kommunalvertretungen der jeweiligen Städte und Gemeinden, ob der Vorschlag angenommen wird. Wird der Vorschlag abgelehnt, stimmen in einem zweiten Schritt alle Stimmberechtigten gemeinsam über den Modellversuch ab. Spricht sich die Mehrheit für den Modellversuch aus, sind die Segel gesetzt: ab 2025 könnten dann die ersten Modellprojekte mit der Auszahlung eines BGE beginnen.

Wie funktionieren die BGE-Modellversuche?

Im Rahmen des Modellversuchs erhalten in großen deutschen Städten (z.B. Berlin, Hamburg und Bremen) mindestens 2000 Leute für die Dauer von drei Jahren monatliche Grundeinkommenszahlungen. In kleineren Städten erhält, im Rahmen des Modellversuchs, von 1.000 EinwohnerInnen der teilnehmenden Städte und Gemeinden je eine Person ein Grundeinkommen. Auf diese Weise bleiben die Kosten für die Durchführung der BGE-Experimente für Länder und Kommunen überschaubar, außerdem können in den verschiedenen Städten und Gemeinden je unterschiedliche Möglichkeiten erprobt werden, ein Grundeinkommen zu finanzieren.

BGE-Aktivismus als Bildungsarbeit

Indem die „Expedition“ Grundeinkommen die Bürgerinnen und Bürger direkt an der politischen Durchsetzung des BGE beteiligt, wird außerdem eine wichtige Bildungsarbeit geleistet: Die BürgerInnen machen die Erfahrung, dass sie dem Staat keineswegs machtlos gegenüberstehen, sondern die jeweiligen Kommunalregierungen rechtsverbindlich dazu auffordern können, ein BGE einzuführen.

Wie unterstützt das FRIBIS die Expedition?

Das FRIBIS-Team XUBI, das auch aus InitiatorInnen des Vereins „Expedition Grundeinkommen“ besteht, wird vom FRIBIS in verschiedenen Hinsichten begleitet. Zum einen bietet das FRIBIS die Möglichkeit der Vernetzung mit internationalen ExpertInnen aus verschiedenen Disziplinen, zum anderen unterstützt es die „Expedition“ wissenschaftlich. So berät das FRIBIS das Expeditions-Team in Finanzierungsfragen, hinsichtlich der Gestaltung der Modellversuche sowie in Hinblick auf die Erhebung, Verarbeitung und Auswertung von Daten, die im Zuge des Modellprojekts gewonnen werden.

Interview im Wirtschaftsmagazin enorm mit Laura Brämswig zur Expedition Grundeinkommen. (23.02.2021)
«Wir sind die Expedition», Video-Aufruf zum Modellversuch. (01.03.2021)

Research Team

Laura Bämswig

Julia Baumhauer
Ethnologin
Projektevaluation und Forschung u.a. für die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)
Magister Ethnologie (Freie Universität Berlin und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
Schwerpunkt Recht & Wirtschaft
Lebt in Berlin

Jürgen Schupp

Prof. Dr. Jürgen Schupp
Professor am Institut für Soziologie der Freie Universität Berlin und Wissenschaftler am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin).
Forschungsschwerpunkte: Empirischen Sozialforschung, Soziale Indikatoren, Sozialstruktur und soziale Ungleichheit.
Lebt in Berlin

Jürgen Schupp

Simon März
hat Volkswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth, an der University of Cape Town und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg studiert. Er ist Teil des Teams Expedition Grundeinkommen und forscht eng mit der NRO Expedition Grundeinkommen zusammen. In seiner Dissertation beschäftigt er sich mit der Implementierung von BGE-Pilotprojekten auf kommunaler Ebene in Deutschland und deren Finanzierung durch Ausgleichsmechanismen des Länderfinanzausgleichs.
Lebt in Freiburg

Jürgen Schupp

Prof. Dr. Hanna Schwander
ist Inhaberin des Lehrstuhls für Politische Soziologie und Sozialpolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von vergleichender Politikwissenschaft, politischer Soziologie und politischer Ökonomie. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie sich strukturelle Veränderungen wie soziale Ungleichheit, der Wandel des Wohlfahrtsstaates und der Klimawandel auf verschiedene Aspekte des demokratischen Prozesses auswirken. Ihre Forschungsergebnisse wurden unter anderem im Journal of Politics, Political Science Research and Methods, Governance & Regulation sowie bei der Oxford University Press veröffentlicht.
Lebt in Berlin

Jürgen Schupp

Prof. Dr. Swen Hutter
ist Direktor des Zentrums für Zivilgesellschaftsforschung und Lichtenberg-Professor für Politische Soziologie an der Freien Universität Berlin. Seine Forschung bewegt sich an der Schnittstelle von politischer Soziologie und vergleichender Politikwissenschaft, wobei er sich besonders auf die Analyse von Mobilisierungsdynamiken und politischen Konflikten in europäischen Demokratien konzentriert. Gemeinsam mit Prof. Dr. Hanna Schwander und Dr. Bastian Becker leitet er das Forschungsprojekt zur Begleitung der Initiative “Hamburg testet Grundeinkommen”, das untersucht, wie die Mobilisierung für radikale Reformen gelingt und wie sich Einstellungen zum Grundeinkommen im Zeitverlauf entwickeln. Bevor er im Herbst 2018 nach Berlin wechselte, war er Research Fellow und Max Weber Fellow am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz, Italien, sowie wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München.
Lebt in Berlin

Jürgen Schupp

Dr. Bastian Becker
forscht als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin. Nach seiner Promotion in Politikwissenschaft an der Central European University war er als Postdoktorand an der Universität Bremen und am Bard College Berlin tätig. Schwerpunktmäßig befasst sich seine Forschung mit der politischen Dimension von sozialer Ungleichheit, Umverteilung und Entwicklung, wobei er vergleichende und verhaltensorientierte Forschungsansätze verbindet. Seine Forschungsergebnisse wurden in Fachzeitschriften wie Political Science Research and Methods, Social Science Research und World Development publiziert.
Lebt in Berlin

Transfer Team

Joy Ponader
Gründer*in & Kampagnenstrateg*in u. a. Mitgründung von Mein-Grundeinkommen und Sanktionsfrei sowie der Grundeinkommensinitiative München, Mitveranstalter mehrerer Grundeinkommenskongresse. Joy Ponader beschäftigt sich seit 14 Jahren aktiv mit dem Thema Grundeinkommen.
Lebt in Berlin