Eine Hommage an Götz W. Werner: Neue YouTube-Videos mit Prof. Bernhard Neumärker und Enno Schmidt

Zwei von Enno Schmidt produzierte Videos zum Vermächtnis Götz Werners sind soeben auf dem FRIBIS-YouTube-Kanal erschienen: Prof. Bernhard Neumärker zeigt in seinem Vortrag „UBI & New Ordoliberalism“ Verbindungen zwischen den unternehmerischen Leitprinzipien Götz Werners und dem wissenschaftlichen BGE-Diskurs auf, während Enno Schmidt in seinem filmischen Nachruf ein lebendiges Bild von Werner als Unternehmer und Grundeinkommensbefürworter zeichnet.

Bernhard Neumärker: UBI & New Ordoliberalism

In diesem Vortrag demonstriert Prof. Neumärker, wie die unternehmerischen Leitgedanken Götz Werners und der wissenschaftliche BGE-Diskurs zusammenhängen. Zu den Prinzipien Werners gehören Ex ante Social Contracting, Ex post stable Social Contracting, Ex post Governance sowie Ideen zu einem Paradigmenwechsel in der sozialen Marktwirtschaft. Prof. Neumärker erläutert, inwiefern sich der Neue Ordoliberalismus und das Grundeinkommen als Grundfeiler eines gerechten Gesellschaftvertrags aus diesen Prinzipien ableiten lassen.

Darüber hinaus behandelt Bernhard Neumärker die ,libertäre Falle‘ in der politischen Ökonomie der Freiheit sowie die ,autoritäre Falle‘. Seine These lautet, dass das Partizipative BGE dabei helfen könnte, der libertären Falle aus dem Weg zu gehen und einen Schritt aus der autoritären Falle hinauszugelangen. Der von ihm angestrebte Paradigmenwechsel erstreckt sich außerdem auch auf das bedarfsorientierte Wohlfahrtssystem, die Machtumverteilung in Arbeitsverträgen und die Potentiale eines BGE in Sachen Zeitsouveränität (multiplikative Nutzenfunktion) und intrinsischer Motivation. Abschließend begründet Neumärker, warum die Konsumsteuer zur Finanzierung des Grundeinkommen geeignet ist.

Ein Nachruf auf Götz W. Werner von Enno Schmidt

Auf dem BIEN-Kongress 2022 in Brisbane, Australien, präsentierte Enno Schmidt diesen filmischen Nachruf, um Götz Werners internationale Bekanntheit zu steigern.

Enno Schmidt ist Mitbegründer der Volksinitiative und des Volksbegehrens zur Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens in der Schweiz, Autor des Films Grundeinkommen – ein Kulturimpuls und Geschäftsführer des FRIBIS.

Götz Werner war ein mehrfach ausgezeichneter Unternehmer und der prominenteste Befürworter des Bedingungslosen Grundeinkommens in Deutschland. In der Zeit von 2005 bis kurz vor seinem Tod führte Enno Schmidt zahlreiche Interviews mit Werner und erkundete so seine Denkweise und Unternehmensführung sowie deren konkrete Auswirkungen auf die Menschen in seinem Unternehmen.

Alexander Spermann spricht auf Phoenix über Bürgergeld und Basisgeld

Der Ökonom, Arbeitsmarktforscher und Leiter des FRIBIS-Basisgeld-Teams Prof. Dr. Alexander Spermann hat am 24.11.2022 auf Phoenix ein Interview zum Bürgergeld gegeben.

Er meint, dass das Bürgergeld seinen Namen verdiene. Zwar bliebe die grundsätzliche Systematik von Hartz-IV erhalten, dennoch gäbe es auch substanzielle Neuerungen. Außerdem kommt er auf das Konzept des Basisgelds zu sprechen und erklärt die Vorteile dieses Ansatzes.

Stichwort „Bürgergeld“: Brauchen wir ein neues Menschenbild und eine neue Solidarität? Prof. Dr. Bernhard Neumärker im Interview mit Enno Schmidt

Die Einführung des Bürgergelds ist auf Kritik aus verschiedenen Lagern gestoßen. Die einen wollen darin ein verstecktes Grundeinkommen sehen, das die Anreize zur Aufnahme einer Arbeit verringere. Die anderen sehen im Begriff „Bürgergeld“ lediglich cleveres Marketing: es klinge menschlicher als „Hartz IV“, ändere aber nichts an den bestehenden sozialstaatlichen Problemen.

Im Interview mit Enno Schmidt bezieht Prof. Dr. Bernhard Neumärker Stellung zu diesem Meinungsstreit. Er erklärt, warum die gegenwärtige Debatte um das Bürgergeld einen Rückschritt im BGE-Diskurs darstellt, warum das BGE nicht nur Armen und Arbeitssuchenden helfen würde, sondern allen Menschen in Krisensituationen – und weswegen wir ein neues Menschenbild und ein anderes Solidaritätsverständnis brauchen.

Zehn Freiburger Thesen zum Grundeinkommen

Im Juli 2022 befasste sich eine FRIBIS-Masterclass unter Leitung von Professor Claus Leggewie (Universität Gießen) intensiv mit dem „Bedingungslosen Grundeinkommen“ (BGE). Durch ein BGE würde jede*r Bürger*in eines Gemeinwesens lebenslang ein partizipatives Einkommen erhalten. Dieses Grundeinkommen ist als individueller Rechtsanspruch weder an eine Erwerbsarbeit gebunden noch an eine Vorab-Prüfung der Bedürftigkeit nach Einkommen und Vermögen, Herkunft und Bildung, Beruf und Alter. Die zehn Freiburger Thesen finden Sie unten zum Download.

Ökonom reagiert auf Philosophen: Prof. Alexander Spermann liest das neue Buch von Richard David Precht

Unter der Rubrik FRIBIS Policy Debates setzt sich der Volkswirt Prof. Dr. Alexander Spermann mit dem kürzlich erschienenen Buch des Philosophen und öffentlichen Intellektuellen Richard David Precht auseinander. Spermann ist überzeugt, dass Freiheit für alle: Das Ende der Arbeit wie wir sie kannten (Goldmann Verlag, 2022) ein „Must-Read“ ist.

Anerkennend nimmt Spermann zur Kenntnis, dass sich Richard David Precht mit der relevanten ökonomischen Forschungsliteratur detailliert beschäftigt habe und mit seiner Vision für ein Grundeinkommen konstruktiv zur Debatte beitrage: „Precht hat sich für sein Buch durch die ökonomische Literatur gewälzt. Wichtige Studien zur Zukunft der Arbeit hat er im Detail gelesen – und nimmt sie genüsslich auseinander. Die Literatur zum bedingungslosen Grundeinkommen kennt er aus dem Effeff. Oberflächliche Literaturrecherche kann man ihm gewiss nicht vorwerfen.“

Allerdings merkt Spermann auch an, dass Precht wichtige Fragen wie Kinderarmut und die Beseitigung der Ungerechtigkeit im Hartz-IV-System außen vor lasse. Resümierend fasst er zusammen: „Insgesamt ist das Buch von Precht dennoch ein wichtiger und lesenswerter Beitrag eines Philosophen. Übergangsprobleme, Timing-Themen, Managementthemen, Modellierung und Kostenberechnungen – das ist zu kleinteilig für große Denker, aber dennoch entscheidend, ob ein großer Wurf gelingen kann. Ökonomen können bei der Reform des Sozialstaats wichtige Beiträge leisten, sobald sie sich auf institutionelle Detailfragen und interdisziplinären Dialog einlassen.“

Lesen Sie den kompletten Beitrag hier.

Prof. Dr. Alexander Spermann ist Volkswirt mit eigenem YouTube-Kanal und lehrt an der FOM Hochschule für Erwerbstätige in Köln sowie an der Universität Freiburg. Er hat in Führungspositionen in internationalen Wirtschaftsforschungsinstituten (ZEW Mannheim, IZA Bonn) und als Top-Manager in einem internationalen Personaldienstleistungskonzern (Randstad) gearbeitet. Insgesamt hat er über 100 Fachartikel sowie mehrere Fachbücher veröffentlicht. Spermann ist GLO Research Fellow und gehörte als IZA-Direktor nach dem FAZ-Ökonomenranking 2016 aufgrund seiner Medienpräsenz und Forschungsarbeit zu den 100 einflussreichsten Ökonomen in Deutschland. Er leitet das Forschungsteam „Basisgeld“ am FRIBIS.

Minijobs müssen auf dem Weg zum Grundeinkommen nicht abgeschafft werden

Müssen Minijobs als Voraussetzung für die Einführung des bedingungslosen Grundeinkommens abgeschafft werden? Der Ökonom Prof. Dr. Alexander Spermann – im WiSe 2020/21 als Gastprofessor an der GWP – beantwortet diese Frage mit einem klaren „Nein“. Bereits am 4. Dezember 2021 hatte sich Alexander Spermann mit einem Gastkommentar in der FAZ dazu geäußert, welche Rolle Minijobs im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung zukommen. Im vorliegenden FRIBIS Policy Paper stellt er nun den Bezug zum Thema Grundeinkommen her. Entscheidend sei, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen attraktive Transferentzugsraten benötige, damit sich Mehrarbeit lohne.

Lesen Sie hierzu mehr im aktuellen FRIBIS Policy Paper.

Mehr über Prof. Dr. Alexander Spermann
Prof. Spermann lehrt Volkswirtschaftslehre an der FOM Hochschule für Erwerbstätige in Köln und an der Universität Freiburg. Auf seinem YouTube-Kanal stellt Prof. Spermann kostenlos Erklärvideos für volkswirtschaftlich interessierte Menschen bereit – sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache. Wer mehr über Prof. Spermann Zugang zum Thema BGE erfahren möchte, kann auf dem FRIBIS-YouTube-Kanal seinen Vortrag über das Sozialstaats-Modell des Basisgelds anschauen.

Grundeinkommen und Psychologie: Interview mit Prof. Andrea Kiesel über ihre Forschung am FRIBIS

Prof. Dr. Andrea Kiesel vom Institut für Psychologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ist eine der Gründungsdirektorinnen des FRIBIS. Im Gespräch mit Enno Schmidt, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Götz Werner Professur für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, bezieht sie Stellung zum Grundeinkommen.

Dabei erläutert Andrea Kiesel zunächst ihren Forschungsansatz zum Grundeinkommen, um dann im nächsten Schritt auf die Frage einzugehen, wie Willensfreiheit bzw. Determinismus mit dem Grundeinkommen zusammenhängen. Gegen Ende des Interviews kommt Frau Prof. Kiesel auch auf ihren persönlichen Zugang zum BGE zu sprechen.

Prof. Dr. B. Neumärker im Interview zur Expedition Grundeinkommen

Die “Expedition Grundeinkommen” strebt Pilotprojekte zum BGE auf kommunaler- und Länderebene in Deutschland an, ausgehend von der Bevölkerung mittels Volksbegehren und Volksabstimmungen, welche die jeweilige Regierungsebene verbindlich zur Einführung von Pilotprojekten auffordern. Es wird also der direkt-demokratische Weg genommen. Das gleichnamige FRIBIS Team begleitet diesen Weg mit anfälligen Forschungsaufgaben. Die Mitglieder des FRIBIS Teams sind mehrheitlich Mitglieder des aktiven Projekt-Teams.

Stellungnahmen zur Anhörung der Petition zu einem Krisen-Grundeinkommen

Im Vorfeld der Anhörung der Petition von Susanne Wiest zu einem Krisen-Grundeinkommen im Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages hat Enno Schmidt Video-Statements hierzu aufgenommen von
Prof. Dr. B. Neumärker, Gründungsdirektor des FRIBIS und Inhaber der Götz Werner Professur (GWP) für Wirtschaftspolitik und Ordnungstheorie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg über sein „Modell eines Netto-Grundeinkommens“,
Eremit. Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Friedrich Schneider der Johannes Kepler Universität, Linz, Gastprofessor an der GWP, Freiburg, „Die Vorteile eines BGE und die Finanzierung über die Mehrwertsteuer“, und
Prof. Dr. S. Liebermann, Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, „Über den Widerspruch zwischen heutigem Sozialstaat und Demokratie“, „Über die Grenzen wissenschaftlicher Expertisen beim BGE“, „Über die Begrenztheit von Feldexperimenten zum BGE“.
Prof. Dr. A. Spermann von der Hochschule für Ökonomie und Management, Köln, Gastprofessor an der GWP, Freiburg, machte sein Video zu seinem „Modell eines Basisgeldes mit Steuergutschrift“.

Die Zuhörung 1 und Zuhörung 2 wurden veranstaltet vom Team Mensch in Germany unter Grundeinkommen konkret.